Reflect & Learn 31/23

Die Woche der Erkenntnisse und der sauberen Fliesen. Auch, die Woche der Nuss-Nougat-Fraktion. Viel zu tun, viel Süßes. Ein Prozess, den ich schon gut kenne und den ich ebenso gut akzeptieren und leben kann. Ich habe immer Phasen, in denen ich habe gesund lebe und Brokkoli atme. Und dann Phasen, in denen ich am Löffel hänge 🤷‍♀️

Ich habe mich früher oft für meine Maßlosigkeit und mein Versagen verurteilt. Wieder mal nicht dran geblieben. Wieder mal nichts als heißer Wind in der Wüste. Wieder mal in Nuss-Nougat zerflossen….

Heute mache ich das anders. Heute schaue ich hin. Die Auslöser wiederholen sich und ich lerne, angemessen darauf zu reagieren. Meist ist es tatsächlich Müdigkeit. Und wenn darauf noch ein Gefühl von Machtlosigkeit kommt, wird es eng im Toaster. Da gehen dann einige warme Toast mit Nutella die Speiseröhre runter. Das. War die Woche auch der Fall. Und, bevor es mir auf die Füße fallen konnte, habe ich es durchschaut. Und mir selbst geholfen.

Ich bin stolz auf mich! Schon wieder! So langsam gewöhne ich mich daran 🤗😊

Füße

Meine Füße. Die habe ich mir gestern in der Sauna nochmal näher angesehen. Sie sind immer noch speziell. Breit. Ich lag neben einer ganz schmalen, jungen Frau. Fast schon fragil. Daneben, ich. Eher kompakt. Schultern, Brust, Bauch, bis hin zu den Füßen. Ich bin eher kompakt, stehe dabei mit beiden Beinen auf dem Boden, bin geerdet, zumindest meistens.

Hätte ich schmale, fragile Füße, das sähe wirklich komisch aus. Meine Füße folgen einer Harmonie. Da hat sich irgendjemand was dabei gedacht und entsprechend bin ich, wie ich bin. Und so, wie ich bin, bin ich gut.

Gerade habe ich einen liebevolleren Blick auf meine Füße. Creme sie weiterhin ein und massieren und ziehe immer mal am Großzehengrundgelenk. Das schmerzt noch ab und an bei Druck und Berührung.

Beim Laufen bin ich aktuell schmerzfrei. Ich werde jetzt wieder etwas mehr spazieren gehen, um die Ausdauer zu steigern. Körper und Geist brauchen Bewegung um beweglich zu bleiben. Die Schonhaltung ist in Zeiten akuter Entzündung angezeigt. Danach hat sie ausgezählt. Von nichts kommt nichts, zumindest mal nichts gutes.

Sport

Daher – tue ich mal was, dann passiert auch was. Vergangene Woche war ich nur einmal im Training, das war aber insofern gut, als das ein anderer Physiotherapeut an den Geräten war und der hat mir nochmal bei den Einstellungen geholfen – so, dass ich noch besser am Gerät saß und besser arbeiten konnte.

Ich bin ein wenig verwirrt, was mit seiner Kollegin ist und ob die das jetzt wohl witzig findet, dass wir ihre Trainingsempfehlungen umgeworfen haben. Ich habe dann direkt ein schlechtes Gewissen, weil, sie soll ja nicht denken, dass ich an ihr vorbei jetzt mit jemand anderem geflirtet habe …

Jaha, so ticke ich (leider) (immer noch). Dabei ist das völlig überflüssig. Ich lerne auch das, während ich mich bewege. Anfang kommender Woche ist mein zweites Probetraining, diesmal mit ihm, und dann geht es weiter.

Diese Woche war meine letzte Woche vor dem Urlaub und es kamen quasi täglich neue Meetings dazu. Mein ursprüngliches Probetraining habe ich somit – verlegt. Ich bin gespannt, was dann kommende Woche an Übungen für mich dazukommt. Ich stelle fest – ich fange an, mich darauf zu freuen. Ich behaupte auch, schon was zu merken, an Kraftzuwachs. Ist wahrscheinlich blanker Unsinn, aber gestern in der Sauna hatte ich das Gefühl, die hohen Stufen in der Sauna besser laufen zu können – dass da mehr Kraft in den Oberschenkeln und dem Rücken ist. Nun ja – aber schön, dass ich mich so fühle! Kraftvoll fühlen war ja Sinn und Zweck der Angelegenheit!

Trauma

Das oder die oder der bewegt sich mit. Dank meiner Anwendungen, die im übrigen mit anderen Personen stattfinden – “mein” Physiotherapeut steht nicht auf der Trainingsfläche. Er kommuniziert aber an die Kollegen, was für mich wichtig und notwendig ist.

Für mich haben wir entdeckt, dass mir Wärme gut tut, so dass ich jetzt Fango bekomme und parallel, ich sage immer, Kopfmassage. Aber keine Kopfmassage wie beim Friseur, wo ich immer vor lauter Aggressivität vom Waschbecken aufspringen will. Dieses Herumgedrücke an meinem Kopf, das ertrage ich nur sehr schwer. Vielleicht auch, weil da ein ganzes Wespennest drunter sitzt, an dem man besser nicht herumdrückt …

Hier jedenfalls, tun diese Berühungen sehr gut. Manchmal kommen ein paar Tränen. Manchmal ist alles ruhig. Immer und sofort springt mein Magen an und grummelt freundlich vor sich hin. Die Entspannung kommt direkt an – und geht direkt weiter, allerdings eher unerfreulich. Ich habe Kopfschmerzen, bisher nach jeder Anwendung. Das legt sich meist bis zum Abend, und ich komme ohne Schmerzmittel aus.

Neben dem Kopf schmerzt auch ab und an das Herz. Es ist, als ob alles aufseufzt und sich weitet. Und auch Weitung kostet Kraft und darf weh tun. Dass das hier ein Spaziergang zur Kräftigung des Großzehengrundgelenks wird, hatte ich sowieso nicht erwartet.

Die ersten positiven Auswirkungen nehme ich bereits wahr. Ich werde klarer. Noch klarer dahingehend, was mir gut tut und wo meine Grenzen sind. Und ich werde stärker, im Verteidigen meiner Grenzen. Ich muss nicht mehr alles akzeptieren, ich kann verändern. Ich kann dem Kindsvater klar sagen, dass ich ihn nicht mehr in meine Wohnung lassen werde. So einfach. So unfassbar schwer. Sofort ruft das schlechte Gewissen in mir, dass ich das nicht machen kann. Das ist unfreundlich. Wo er doch immer nur das Beste für uns will. Da muss ich doch freundlich sein! Zuvorkommend! Sonst – ja, was sonst? Sonst werde ich nicht geliebt? Aha?

Ich bin in diesen Situation sehr das Kind, dass ich war. Ich nehme genau das Thema mit in meine nächste Stunde und schaue es an. Das Kind. Dem ich jetzt mal den Arm um die Schulter lege und es stärke. Es darf sagen, was ihm gut tut. Das passt dann schon.

Ordnung

Gerade diese Klarheit fordert auch auf der Seite der Ordnung Klarheit. Klarheit für die Fließen im Bad. Die – sind über die Jahre ermattet. Traurig und müde, etwas stumpf in der Farbe. Nicht dreckig. Nur verkalkt. Es fehlt der Esprit, die Leichtigkeit, der Glanz.

Und irgendwie ist der Glanz ja auch schon ab, in all den Jahren. Was solls also. Im Zweifel, neue Fliesen holen. Oder – sich einfach dran machen und das reinigen. Eine große Aufgabe, weil es mehr als eine Fliese ist. Aber – auch hier kann ich Stück für Stück arbeiten und das Bad zum Glänzen bringen!

Gerade ist auch genau das meine Lieblingsaufgabe. Natürlich wasche ich auch Wäsche und kümmere mich um die Küche. Standard kann ich gerade ganz gut. Und Glanz kommt on Top!

Fazit

Die Arbeit an Körper und Geist bringt mich zum Glänzen! Da wächst Mut und Klarheit, auf verschiedenen Ebenen. Ich nehme mich deutlicher wahr – auf beiden Ebenen. Jetzt da zu sein, dass ich an beiden Ebenen arbeiten kann, ist sehr wohltuend.

Ich fühle mich wohlwollend. Mir und meinem Sein gegenüber. Ich sehe, ich habe noch einige Fliesen zu reinigen. Das ist völlig okay so. Wichtig ist nur, ich habe begonnen. Und ich mache weiter.

Ich blicke sehr stolz auf meine Woche zurück! Neben der Bewegung von Herz und Hirn hat es auch noch Erkenntnisse gebracht, die mich wie warmes Badewasser umspülen. Ich bin normal. Ich bin gut, wie ich bin. Ich bin eine Scannerin.

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