Rollenverteilung

Finde deine Rolle! Egal, ob Klopapierrolle, Küchenkrepprolle, Fusselrolle oder Putzrolle – irgendeine Rolle ist sicher da, in die du schlüpfen kannst oder aus der du etwas ganz wunderbares Basteln kannst.

Ich bastele mir ja auch so einiges zusammen, aus unterschiedlichen Rollen. Ganz mit Blick auf das Dasein als Scannerpersönlichkeit gibt es kaum eine Rolle, zu der ich nein sagen könnte. Außer, Bisquitrollen, die schmecken mir einfach nicht. Sind zu süß und zu sahnig.

Am kommenden Wochenende will ich Rouladen rollen. Faszinierend, wie viele unterschiedliche Füllungsmöglichkeiten sich dabei ergeben. Da denkt man, man hat ein ganz klares Essen ausgewählt für die Familie, um festzustellen, Rouladen haben unterschiedliche Rolleninhalte. Ein Rollenspiel. Mit Gurken, rohem Schinken und Meerrettich. Oder, mit anderen Rollen.

In der Firma bediene ich aktuell einen Haufen Rollen. Vertriebsrolle, Marketingrolle, Recruitingrolle, Communityrolle, Eventrolle, Netzwerkrolle, Konferenzrolle. Ich darf jetzt endlich mal herausfinden, nach fast einem Jahr bei cosee, welche Rolle mir denn besonders gut steht. In welcher Rolle ich mich am wohlsten fühle. Welche Rolle mir besonders gut von der Hand geht. Welche Rolle rockt.

Und wenn ich so darüber nachdenke, dann rocken sie halt Alle! Und ich will auch gar nicht, dass mir jemand dieses Tausendsassa-Rollenspiel wegnimmt. Ich will nach Möglichkeit in jeder Rolle eine Rolle spielen. Gerne auch eine Hauptrolle, weil mir Nebenrollen keinen Spaß machen. Dabei ist mir natürlich klar, dass ich niemals in all diesen Rollen eine tiefere Basis schaffen kann. Weil auch mein Tag nur 24 Stunden hat, und davon nur 8 Stunden der Rollensicherheit im Job dienen. Sollten. Meist ist es eher etwas mehr. Meine Gedanken rollen auch während des Feierabends munter vor sich hin. So wie heute. Wo ich beginne, mich auf mein Halbjahresgespräch vorzubereiten.

Mein Wunsch ist, nochmal auf meine verschiedenen Rollen zu schauen. Wo sie miteinander verknüpft sind. Ich hänge gerne an der Schnittstelle und verbinde, Menschen, Positionen, Ideen. Eine ganz spitze Positionierung, das liegt mir nicht. Ich schaue aber gerne, mit wem ich welche Idee spielen kann und wer die Idee dann auch zu Ende spielt … Hauptsache, es kommt etwas ins Rollen.

Spannend für mich ist, zu schauen, in welcher Rolle ich mich besonders wohl fühle. Um da vielleicht doch mehr Fokus zu setzen, um mir mein Arbeiten einfacher zu machen. Weil, so cool das auch ist, dass ich mein eigenes Rollenspiel gestalten kann, so weiß ich doch, dass es mir nicht gut tut. Dieses “ich mache mich in allen Disziplinen wichtig” bedeutet auch, dass ich irgendwann an meine Grenzen stoße und unweigerlich Hilfe brauche. Ja, ich kann sowohl um Hilfe bitten als auch Hilfe annehmen. Nein, ich mache das nicht gerne. Lieber ist es mir, dass ich das im Vorfeld schon absehen und einplanen kann. Was ich schaffe. Was ich nicht schaffe.

Im Job arbeiten wir inzwischen auf Jira mit einem Board. Team Marketing samt “Alles Mögliche” arbeitet in Sprints. Wir setzen uns Ziele, was wir in zwei Wochen erreichen wollen, und dann gehts los. Einplanen, ToDos formulieren, wuseln. Dinge, die mir früher schwer gefallen sind, weil Planen keine meiner Rollen ist. Und inzwischen fällt es mir immer leichter. Es tut mir sogar sehr gut, weil es auch für meine Kolleginnen ein Höchstmaß an Transparenz schafft. Wo steht eigentlich Larissa und was tut sie gerade so? Alles sichtbar auf dem Board. Und ich schaffe es auch, meine Tickets zu pflegen und abzuarbeiten. Das ist ebenso neu für mich. Ich bin disziplinierter geworden. Weniger chaotisch. Klarer.

Nur die Klarheit, welche Rolle meine eigentliche Rolle ist, die fehlt immer noch.

Und das tut sie auch im Privaten. Ich habe ganz klar die Mutterrolle. Und die Putzrolle, die Kochrolle, die Organisationsrolle, die Ausflugsrolle und die Erziehungsrolle. Auch die Vorleserolle, gerade lesen wir “Mio, mein Mio”. Mein K5 und ich. Andere Rollen sind natürlich die Working-Mom-Rolle und die “ich will noch so viel lernen-Rolle”. Auch die Blog-Rolle. Die Linkshänderrolle und die Depressionsrolle. Welche Rollen fallen mir sonst noch ein?

Wenn ich auf meinen Blog schaue, stellt sich mir immer noch die Frage, welche Rolle soll der einnehmen? Wo geht denn hier die Reise hin? Welche Themen will ich wirklich besprechen, was sollen meine Besucher hier erfahren, erlesen, verarbeiten können? Und, ist das überhaupt wichtig? Welche Rolle spiele ich denn für dich, der du mich liest?

Ja, ich sehe, dass ich gelesen werde. Nur von wem, das weiß ich natürlich nicht. Schade, es wäre so spannend, zu wissen, in welcher Rolle es dir gefällt, bei mir zu lesen. Oder, welche Rolle dich interessiert, um mehr zu lesen. Oder – ob das gar keine Rolle für dich spielt.

Welche Rolle will ich haben? Oder bleibt es dabei, dass ich vielfältig begabt bin, in verschiedenen Rollen strahle, Hauptsache, da ist Applaus und Bewunderung für mich? Geht es mir darum, wenn ich im Job besonders viel Einsatz zeige und ganz oft die Hand hebe? Bin ich einfach schnell zu begeistern? Naja, auf diese Frage kann ich schon gut mit Ja antworten. Ich bin quasi den ganzen Tag intrinsisch motiviert. Ich will immer. Sofort. Alles. Immer wird mir dann allerdings sofort alles langweilig. Das erwähne ich wohl besser nur am Rande 😉

Ich liebe unterschiedliche Rollen. Dennoch darf ich mich dabei nicht gänzlich verzetteln, weil der Tag auch in den Rollen außerhalb des Jobs nur 8 Stunden hat. Weil, dann kommt eine Rolle, die habe ich ganz lange am Stück. Die Ausruhrolle. Die Schlafrolle. Schön seitlich eingerollt, dick zugedeckt, schlafend. Die Rolle nehme ich jetzt ein. Nach einer aufregend gerollten Woche kann ich mir für den Einstieg ins Wochenende kaum etwas besseres vorstellen 😉

Und bevor es soweit ist, frage ich nochmal – welche Rolle? Welche Rolle gefällt dir? Über was sollte ich in deinen Augen öfter schreiben? Wobei ich wohl kaum erwarten kann, darauf eine klare Antwort zu bekommen 🙈

Vielleicht ist es ja die Mischung, die es macht. Rock’n’Roll!

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