staubige Zeiten

Der erste Graus in der Ordnung. Eine sanfte Decke, tanzend im Sonnenlicht. Immer um mich.

Staub.

Unter dem Sofa, unter den Betten, in allen Ecken und gerne auch im Keller.

Wollmäuse.

Gesammelter Staub.

Gesammelter Staub steht meinem Wunsch nach Ordnung im Weg. Ich sehe, es wird ein Tägliches werden. Ein tägliches Staubsaugen. Das kann eine Selbstverständlichkeit sein. Ich kenne Menschen, die schütteln jetzt den Kopf und wundern sich. Staubsaugen. Klar. Ich putze doch auch meine Zähne täglich.

Tja. Ich nicht. Oder zumindest nicht zweimal.

Es gibt Tage, da schaffe ich das tägliche nicht. Da gehe ich abends ohne Zähne putzen ins Bett. Die Füße creme ich dann auch nicht ein. Und der Staub liegt auf dem Flur und wandert langsam mit mir. Halt unters Bett. Im Bett liege ja ich dann schon. Mit staubigen Füßen.

Etwas regelmäßig, täglich zu tun ist die erste Herausforderung im Kampf gegen den Staub. Im Suchen der Ordnung. Im Leben mit einer Depression.

Es gibt Sicherheit. Einen Rahmen. Ein Ziel. Ich tue etwas täglich, und selbstverständlich muss es nicht das Staubsaugen sein. Das Zähne putzen hingegen kann ich sicher empfehlen.

Ich liebe es, morgens aufzustehen und der Fußboden ist sauber. Frisch. Kein Staub, keine Krümel.

Was darf passieren, damit ich das morgens mit sauberen, nackten Füßen erleben kann?

Ein Tägliches!

Ich habe einen Plan gegen den Staub. Ich nehme den Staubsauger in die Hand, nach jedem Abendessen. Ich wische abends kurz durch, nehme danach ein Fußbad und putze währenddessen die Zähne. Danach ist alles trocken und ich kann sauberen Fußes ins Bett gehen. Dort angekommen, creme ich die Füße ein und kuschele mich unter meine Decke.

Okay. Das sind viele neue Tägliche Dinge. Das ist jetzt schon klar – das schaffe ich einen Tag oder zwei und dann schaffe ich das an einem Abend nicht … und breche traurig und enttäuscht ab.

Da ich dieses Verhalten schon kenne, gehe ich diesmal ganz kleine Schritte. Der erste wird sein, abends nach dem Essen immer zu staubsaugen. Eine Woche lang. Dann kommt der nächste Schritt. Immer ein Schritt nach dem Anderen.

Egal, was du verändern möchtest. Ob du Ordnung suchst, den Staub bekämpfen willst oder andere, schöne Gewohnheiten einführen möchtest in dein Leben. Überfordere dich nicht! Gehe kleine Schritte! Lass dich nicht entmutigen! Entscheide dich für eine Sache, und dann – bau dich langsam auf. Alles kommt zu seiner Zeit!

Für mich ist jetzt die Zeit, Ordnung zu schaffen!

Ein Tanz mit dem Staub 🙂

Den Staubsauger werde ich bewusst mit links führen. So trainiere ich gleichzeitig noch das Selbstverständnis der linken Hand. Auch sie kann sauber machen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert