Ich bin gerade heim gekommen, von der Geburtstagsparty meiner Freundin, und ich – bin so müde, dass ich normalerweise einfach ins Bett gehen würde. Wäre da nicht dieses Experiment mit diesem Ziel, jeden Tag 30 Minuten zu schreiben. Komme was wolle.
Es ist Wochenende, ein Samstag, ich habe alle Kinder. Das bedeutet meistens, dass ich auch alle Hände voll zu tun habe. Am Nachmittag ein Play Date für K5, am Abend der Geburtstag meiner Freundin, zwischendrin der Wochenendeinkauf, das Bad putzen, ein Mittagessen kochen, einen Kick-Off in der Firma vorbereiten, die Wäsche waschen, das Geschenk verpacken und noch zwei bis fünf kleine andere Dinge …
Ein Tag in Fülle und ohne Zeitfenster, außer, dann doch am Ende des Tages. Was will mir am Ende des Tages noch einfallen, außer, dass ich sehr müde bin? Es fühlt sich gerade sehr bemüht an, noch etwas zu schreiben. Sehr generisch. Unecht. Kreativität ist kein Wasserfall. IT auch nicht.
Kreativität ist kein Wasserfall
Es sprudelt nicht durchgehend. Es braucht immer mal eine Pause. Ruhe. Muße. Guten Kaffee. Wald. Wege. Frische Luft. Meine Kreativität muss ich ähnlich oft lüften wie meinen jüngsten Sohn, der heute Nachmittag mit seinem Roller in einem Skatpark unterwegs war. Der Jüngste will nicht gerne rausgehen. Er ist eher Typ “lass mir meine Ruhe” und findet es schön, stundenlang Pokemon-Karten zu sortieren. Er hat keinen ausgeprägten Bewegungsdrang, kratzt nicht an der Tapete, winselt nicht an der Haustür herum, nichts dergleichen. Dennoch braucht er frische Luft und viel Bewegung – wie – wir Alle! Sind wir erst draußen, wandelt er sich sehr – und es ist schön zu sehen, wie gut es ihm geht. Kommen wir dann von draußen rein, hat er garantiert 13 neue Ideen und taucht viel intensiver ins Spiel ab.
Ich weiß, dass das keine bahnbrechend neue Erkenntnis ist. Sie ist ähnlich banal, wie – ausreichend schlafen ist wichtig. Wasser trinken ist wichtig. Hände waschen ist wichtig. Lächeln ist wichtig. Gesunde Ernährung ist wichtig. Bewegung ist wichtig. Seine Grenzen kennen ist wichtig.
Wissen ist ja bekanntlich nicht gleich Tun. Ich weiß ganz viel. Auch, was mir und meiner Kreativität gut tut. Dieses Schreiben hier jetzt heute Abend tut mir nicht gut. Ich tue es wirklich nur, weil ich es mir vorgenommen habe. Und weil ich daran Lernen kann. Definitiv werde ich mir genau das notieren – nach so einem langen Tag mit so vielen Eindrücken und Emotionen brauche ich Ruhe und muss mein System runterfahren. Computer aus. Akku aufladen. Schlafen.
Und ich bin der Mensch, der mir genau das erlauben darf!
Was habe ich heute gelernt?
Ich brauche die passenden Rahmenbedingungen, um gut arbeiten, um gut schreiben zu können. Nachts nach einer Party ist kein guter Zeitpunkt. Gute Erkenntnis und Gute Nacht!
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