Mein Warum zum bloggen –
Ich möchte die Liebe finden! Die Liebe zu mir selbst – allumfassend!
Verloren habe ich diese nicht auf einem Spaziergang – sonst könnte ich den Weg zurückgehen und schauen, wo sie auf der Strecke geblieben ist. Den Weg zurück. Gehe ich ganz bestimmt nicht.
Der Weg hierher war steinig genug, es gab oft verstauchte Knöchel, überdehnte Bänder und entzündete Achillessehnen. Nicht laufen, nicht tanzen zu können, kann ich in keinem Fall als Risiko einplanen.
Wobei vorwärts gehen ähnliche Risiken birgt, selbstverständlich ist mir das bewusst. Inzwischen trage ich eine Gleitsichtbrille, das vereinfacht das Sehen, auch habe ich mir angewöhnt, die Brille täglich zu putzen. Und ich schaue nicht mehr ständig auf mein Handy, wenn ich gehe. Die Vorbereitungen für ein gutes Voranschreiten sehen gut aus!
Warum ich jetzt blogge?
Vorher habe ich mich das nicht getraut. Der Gedanke des Schreibens, in welcher Form auch immer, ist mit mir seit ich 11 Jahre alt bin. Heute, mit 12, beginne ich dann auch endlich mal 😉
Über was ich schreiben werde? Über mich. Über Andere, das ist mir zu anstrengend. Ich bin nicht Andere. Mein Gefühlsleben ist mir nah. Meine Erinnerungen sind mir nah. Die Etappen in meinem Leben sind mir nah. Meine letzte schwere Erkrankung, sie ist mir nah.
Ich werde über Depressionen schreiben. Über das, was sie mit mir gemacht hat. Heute noch macht. Sie ist ein Gast in meinem Leben, niemals darf ich sie vergessen. Kümmere ich mich schlecht um mich, putze meine Brille und meine Zähne nicht, dann kann ich davon ausgehen, dass sie an meine Tür klopft. Und ich erkenne sie (noch) nicht immer.
Sie ist ein Schatten, ein Gedanke, eine Müdigkeit, eine Hilflosigkeit, sie ist Perfektionismus, hohe Erwartung und Traurigkeit. Überforderung.
Sie ist für jeden Menschen anders. Oft höre ich, ah, Depressionen, es geht dir so oder so. Nein. Geht es mir nicht. Ein Krebs ist auch nicht wie ein Anderer.
Ich vergleiche beide Krankheiten ab und an. Krebs hätte ich lieber gehabt. Mein Leiden und mein Sterben wäre sichtbarer gewesen und es hätte mehr Verständnis für die Situation gegeben. Krebs, so ein Arschloch!!
Depression, so ein Arschloch!! Und wenn wir sterben, sehen wir dabei nicht aus, als hätten wir den Kampf eben nicht gewonnen – nein, wir sehen aus, als wären wir zu schwach für die Gesellschaft.
Davon ganz abgesehen, es gibt Menschen, die es doppelt hart trifft. Die über die Krebserkrankung in die Depression geraten. Das ist eine Situation, aus der heraus zu kommen einem Wunder gleicht.
Depression ist mein Thema. Keine Sorge, über Krebs werde ich nicht weiter sprechen. Ich maße mir nicht an, wirklich zu wissen, was da in Körper und Seele stattfindet. Ich maße mir auch nicht an, zu verstehen, was während einer Depression in Körper und Seele stattfindet … Auch hier kann ich nur über mich sprechen.
Über mich, mit fünf Kindern, Vollzeit im Job, mit Vollgas gegen die Wand – was das für mich bedeutet hat. Wie lang der Weg war, um wieder hier zu stehen, mit fünf Kindern, Vollzeit im Job, ohne Vollgas gegen die Wand.
Ich möchte erzählen, was Depression für mich bedeutet. Meine Gefühle. Mein Empfinden. Meine Ängste. Meine Sorgen. Mich befreien! Und dabei im besten Fall eine Unterstützung sein für Menschen, die ähnliches erleiden, erleben. Ein Okay für Alle, die es nicht schaffen, die Waschmaschine auszuräumen und die denken, es gäbe kein Morgen.
Ein Hallo an Alle, um mitzuteilen – erstaunlich, es gibt ein Morgen!
Und meine nächsten Schritte werden dahin führen, mich selbst zu lieben. Inklusive depressiver Spätfolgen. Weil sie bleibt. Wieder kommen kann. Rezidiviert.
Wie halte ich mich bereit? Wie stärke ich mich im Morgen? Wie verarbeite ich das Gestern? Viele Fragen an mich selbst, für die ich meine Antworten suche.
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