wirklich, jetzt?

Wirklich. Was ich wirklich fühle. Wie ich mich wirklich fühle. Heute, drei Tage nach meiner ersten Messe, meinem ersten Außeneinsatz im Vertrieb. Nun. Ich bin müde. Ich habe nicht erwartet, dass man so erschöpft sein kann. So leer. So wenig.

Ich fülle diesen Zustand mit Schokolade. Nein, das ist kein Witz, es ist auch nicht witzig gemeint und es kokettiert auch nicht mit einem “ach”. Es ist. Wirklich, jetzt.

Ich sammele mich, schöpfe Kraft, gehe langsam. Erkenne, dass ich das Thema völlig überschätzt habe. Ich lerne dazu. In diesem Fall lerne ich, dass meine Messeplanung nicht mit Rückkehr in den Alltag abgeschlossen sein kann. Sollte ich nochmal an einer Messe teilnehmen, werde ich danach darauf achten, dass alle meine Kinder außer Haus sind. Dass ich Ruhe habe um zu regenerieren. Sollte das nicht möglich sein – werde ich an keiner Messe mehr teilnehmen.

Es hat mich über Gebühr Kraft gekostet. Kraft schon in der Vorbereitung – 3 Tage vor Ort auf der Messe, Abreise einen Tag vorher – wer kümmert sich um die Kinder? Wie ist der Alltag zu organisieren? In diesem Fall hier ist der Papa von Kind 5 für die Zeit meiner Abwesenheit bei uns eingezogen. Hat in meinem Bett geschlafen. Wie sich das anfühlt? Gute Frage. Ich habe nicht hingefühlt. Ich war einfach dankbar, dass ich eine Lösung für die Situation hatte.

Dann, vor Ort, nach dem ersten Tag – das Gefühl, im falschen Job zu stecken. Immer und immer wieder denke ich, dass ich Vertrieb nicht kann. Das es einfach nicht meins ist. Das ich nicht mehr verkaufen möchte. Was ich ansonsten machen möchte? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, nach dem ersten Tag habe ich Stellenanzeigen zum Thema Eventmanagement gesichtet …

Der zweite Tag lief besser und schon – war alles wieder gut. Meine Selbstzweifel sind einfach unglaublich. Ich habe immer und immer das Gefühl – nicht gut genug zu sein – wie eine Schallplatte mit blödem Kratzer bleibe ich immer an der gleichen Stelle hängen – und komme ich doch mal über diesen Sprung, dann ist alles gut. Verdammt. Anstrengend.

Dritter Tag, die Müdigkeit hält Einzug. Das Strahlen wird durchlässiger. Ich verliere viel Kraft – und komme auch sehr müde heim. Kaum noch möglich, zu laufen. Läuft es dann auch die Tage danach schwer. Die Beine tun weh. Der Kopf ist stuck. Ich sehne mich nach Ruhe, möchte schlafen, möchte für nichts Verantwortung übernehmen und bin doch sofort wieder die Sonne im Universum meiner Kinder.

Ich lerne – nach der Messe ist vor der Messe, es bedarf mehr Aufmerksamkeit auf mich! Mir muss es gut gehen! Geht es mir nicht gut, bin ich müde, erschöpft, gereizt und keine nette Mama. Eher ein Zombie.

Ich mag nicht Zombie sein. Ich mag kraftvoll singend mit den Kindern sein. Nicht gereizt müde.

Der Kraftaufwand Messe im Vergleich zu meinem normalen Alltag ist enorm. Schon mein normaler Alltag ohne Messe ist eine tägliche Herausforderung. All die Dinge. Sind wirklich. Jetzt.

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